Auszug aus dem Awareness Konzept:
Damit sich in unserer Gruppe alle Menschen, welche unsere Grundsätze und Prinzipien
umgesetzt sehen wollen, wohl fühlen und sich ohne Diskriminierung oder Angst politisch
engagieren können, reicht ein Awareness-Team allein nicht aus. Jedes noch so gute Awarenesskonzept ist unnütz, wenn aggressives, diskriminierendes und übergriffiges Verhalten, Klüngeleien oder Täterschutz die Gruppe dominieren.
Von Feminismus, Solidarität und Emanzipation zu reden ohne sie sowohl persönlich als auch innerhalb der Gruppe umzusetzen ist Heuchelei und wird durch noch so viele Konzepte und Teams nicht aufgewogen.
Eine offene, solidarische und feministisch-emanzipative Gruppenkultur ist aber nicht Aufgabe von ein paar gewählten Personen, sondern ständige Aufgabe für jede*n Einzelne*n. Das bedeutet, dass wir grundsätzlich rücksichtsvoll miteinander umgehen und Verständnis füreinander aufbringen, was nicht mit Toleranz von übergriffigen Verhalten zu verwechseln ist.
Um eine entsprechende Gruppenkultur zu schaffen und zu erhalten, ist es unerlässlich, dass innerhalb der Gruppe einen Grundkonsens besteht, was Verhalten und Handeln angeht.
Von allen Mitgliedern der Jusos Passau wird anerkannt, …
* dass anti-emanzipatorisches und grenzüberschreitendes Verhalten in einer Runde nicht toleriert, beschwiegen oder verteidigt wird;
*dass die Solidarität nicht der übergriffigen Person, sondern der betroffenen Person bzw. der Person gilt, welche das Verhalten kritisiert;
* dass Täter aus Strukturen werfen feministische Praxis ist, wobei die Eskalationsstufen in diesem Papier als Grundlage der Konsequenzen zu sehen sind;
* dass wir selbstständig auf unser eigenes Handeln und Verhalten achten und dieses
reflektieren, gerade im Hinblick auf unser Redeverhalten und Sprachgebrauch sowie
unser Verhalten gegenüber anderen Personen;
* dass wir zum Ziel haben eine bessere Awareness gegenüber uns selbst und anderen zu
haben und wir bestmöglich versuchen feministisch-emanzipatorisches Denken und
Handeln bei uns zu erreichen;
* dass wir versuchen unsere Veranstaltungen möglichst barrierearm zu gestalten;
* dass wir uns unserer undiversen Gruppenzusammensetzung bewusst sind und diese
auflösen möchten;
* dass unsere Mandatsträger*innen dazu verpflichtet sind, Seminare zu dem Thema
Awareness-Arbeit zu besuchen;
* dass in unseren Sitzungen ein vernünftiger und verhältnismäßiger Drogenkonsum,
speziell Alkoholkonsum, unter Rücksicht auf die anderen Anwesenden stattfindet, was
auch nach der Sitzung gilt; Raucher*innenpausen werden eingeplant, um das Rauchen
in der Sitzung selbst zu vermeiden;
* dass, falls eine oder mehrere Personen den Drogenkonsum unangenehm findet, wir den Drogenkonsum entsprechend verändern oder begrenzen.